„Eine Vollzeitausbildung im Buddhismus zu erhalten, bedeutet, sich auf einen Prozess umfassender Schulung in Weisheit, aber auch in Mitgefühl einzulassen. Beides geht über herkömmliches Lernen hinaus. So wichtig die Kenntnis traditioneller Texte und ihrer Inhalte auch ist – und zur Ausbildung gehört zweifellos Kenntnis der Argumente und Texte, ihrer Herkunft und Geschichte sowie ihrer möglichen Interpretationslinien: all das ist nur ein Teil dessen, was das Tibetische Zentrum zu kultvieren und zu verlebendigen unternimmt.
Mit großer Verantwortung der Tradition, aber auch den vielen dringenden Problemen der Gegenwart gegenüber zielt das Tibetische Zentrum auf eine Ausbildung, die in einer umfassenden, keineswegs nur auf eine einzige Religion begrenzten Kultivierung des Menschseins besteht. Ihr Ziel ist das einer möglichst umfassenden Befreiung, die zu Mitmenschlichkeit führt. Die Ausbildung befähigt Strukturen, Argumente und Prinzipien zu durchdringen, aber auch Gefühle, Irritationen und Illusionen zu verstehen. In dem Maße, in dem diese Fähigkeiten wachsen und Weisheit gefördert und erfahren wird, legt das Tibetische Zentrum Wert darauf, sie im Alltag umzusetzen. Es geht darum, das ganze Leben in eine Praxis zu tauchen, die unser Leben befreit und verändert.“
Prof. Dr. Gert Scobel ist deutscher Journalist, Fernsehmoderator, Autor und Philosoph. Er ist Honorarprofessor für Philosophie und Interdisziplinarität an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
„Zur Weltoffenheit Hamburgs gehört, dass sich neben den christlichen Kirchen, dem Islam, der Jüdischen Gemeinde und anderen Religionsgemeinschaften auch Buddhistinnen und Buddhisten als Teil unserer Stadt fühlen. Mit dem Tibetischen Zentrum hat der Buddhismus eine besondere Wirkungsstätte: Hier werden zahlreiche Kurse, Meditationen und Veranstaltungen angeboten, unterstützt und durchgeführt von vielen Aktiven.
Dass zukünftig Interessierten im Dharma-Kolleg die Möglichkeit eröffnet werden soll, sich in einem sechsjährigen Vollzeit-Studium zu buddhistischen Expertinnen und Experten ausbilden zu lassen, ist ein weiterer und wichtiger Baustein in der Entwicklung des Tibetischen Zentrums und für den interreligiösen Dialog in Hamburg.
Gerade in Zeiten, in denen vieles in Frage gestellt wird, Werte verloren gegangen scheinen, Spaltung und Polarisierungen weltweit zunehmen, brauchen wir Institutionen und Menschen, die die akademische Auseinandersetzung fördern und sich für ein gutes und friedliches Miteinander engagieren.
Ich wünsche dem Tibetischen Zentrum viel Erfolg bei diesem Vorhaben und bin zuversichtlich, dass es ihm mit der Hilfe von vielen Unterstützern gelingen wird, dieses Projekt zu realisieren.“
Aydan Oezoğuz, Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatsministerin a.D., Abgeordnete für Hamburg-Wandsbek
„Asien verändert die Welt. Wer Asien verstehen will, muß den Buddhismus kennen. Wer den Buddhismus verstehen will, sollte die Prinzipien des Dharma kennen. Mehr noch, wer sich selbst erkennen will, muß den Dharma praktizieren.
Das Tibetische Zentrum Hamburg war mein erster Kontakt, als ich nach einem mehrjährigen Lebensabschnitt in Indien zurück nach Deutschland und für kurze Zeit an die Universität Hamburg kam. Geshe Thubten Ngawang war ein kluger Partner im Dialog. Gemeinsam kamen wir zu ersten Überlegungen für eine Zeitschrift „Dialog der Religionen“. Das war in Deutschland damals fast noch Neuland.
Das Zentrum hat nicht nur beigetragen, diesen Dialog zu fördern, sondern vor allem durch solide Lehrangebote ganz wesentlich Anteil an einer authentischen Vermittlung des Buddhismus in Deutschland auf hohem Niveau. Die Verknüpfung von Meditationspraxis und intellektuellem Verstehen ist für die geistige Entwicklung zentral. So entsteht nicht nur eine neue und intensivere „Innerlichkeit“, sondern auch ein aktives und kluges Engagement für das Wohlergehen aller lebenden Wesen, eine Leben für die Umwelt als „Mitwelt“.“
Prof. Dr. Michael von Brück ist ein deutscher evangelischer Theologe sowie Zen- und Yoga-Lehrer. Er lehrte an der Münchner Ludwig Maximilian Universität Religionswissenschaft.