Editorial von Geshe Thubten Ngawang
Die meisten von Ihnen sind inzwischen vertraut mit dem Zentrum und deswegen gibt es für mich nicht viel Neues zu berichten. Diejenigen unter Ihnen, die am Buddhismus interessiert sind, kommen regelmäßig zu den wöchentlichen Unterweisungen, zu den Pujas, oder zu den Wochenendseminaren und den anderen Dharmaveranstaltungen. Sie wissen daher, was im Zentrum an Erklärungen und Studien des Dharmas angeboten wird und welcher Nutzen sich aus der Bemühung ergibt, das Gelernte auf den eigenen Geist anzuwenden. Die geistigen Eigenschaften verbessern sich und unser menschliches Dasein wird wertvoller. Aus diesem Grund haben wir von denjenigen unter Ihnen, die außerhalb des Zentrums wohnen viel Hilfe in Form von Spenden, Darlehen und teilweiser Mitarbeit erfahren, wofür ich mich herzlich bedanken möchte.
Auch die Bewohner des Zentrums sind ihren Studien nachgegangen, haben die anfallenden Arbeiten ausgeführt und sind teilweise für ihren Unterhalt selbst aufgekommen oder haben das Zentrum anderweitig finanziell unterstützt. Ihr Schwergewicht liegt jedoch auf den Studien und der Arbeit und ich persönlich bin der Meinung, daß wir zufrieden und sehr glücklich sein können über die Verantwortung, die von ihnen für das Zentrum übernommen wird und über die Studien, die hier betrieben werden. Ich denke, daß diejenigen unter Ihnen, die außerhalb des Zentrums wohnen, ganz unbesorgt sein und den derzeitigen Bewohnern des Zentrums vollständig vertrauen können. Man kann sich immer wieder glücklich darauf besinnen, wie schön es ist, daß das Zentrum so gut funktioniert und es dort Menschen gibt, die, wenn sie auch nicht sehr viele sind, sich- bereit erklären, die notwendigen Arbeiten verantwortungsbewußt durchzuführen und ihren Studien nachzugehen.
Ich persönlich sehe meine Verantwortung und den hauptsächlichen Grund meines Hierseins darin, mich zu bemühen, zu einem guten Verständnis des Dharma beizutragen und hoffe, daß viele Menschen das Angebot wahrnehmen, zu den Philosophieklassen, den regelmäßigen wöchentlichen Unterweisungen und den mehrtägigen Seminaren, die ich gebe, zu kommen. Darüberhinaus beantworte ieh vielen, die sich für den Buddhismus interessieren, ihre Fragen. Manche, die nicht persönlich kommen können, schreiben mir oder stellen ihre Fragen mittels einer Tonbandkassette. Hin und wieder bekomme ich Einladungen, Hamburger Schulen zu besuchen, um dort ein oder zwei Unterrichtsstunden über den Buddhismus zu geben. Diesen Einladungen versuche ich nach besten Kräften nachzukommen, sie werden jedoch von Jahr zu Jahr eher mehr als weniger. Manche Schulklassen oder Studenten verschiedener Universitätsfakultäten kommen zum Unterricht ins Zentrum, um sich vorort ein Bild zu machen. Diesen verschiedenen Aufgaben werde ich auch in Zukunft so gut es geht nachkommen.
In den letzten Zentrumsnachrichten habe ich eine Ausbildung zum Dharmalehrer bzw. eine eingehende buddhistische Ausbildung angeboten, die voraussichtlich im Anschluß an die Pilgerreise nach Indien und Nepal, also im Frühjahr 88 beginnen wird.
Grob habe ich den Inhalt dieser Ausbildung bereits in den letzten Zentrumsnachrichten ausgeführt. Eigentlich sollte inzwischen auch ein detaillierter Lehrplan ausgearbeitet sein, doch das ist etwas schwierig, da es die Bücher, nach denen wir vorgehen werden, bis jetzt zum größten Teil nur auf Tibetisch in recht umfangreicher Ausführung gibt. Sie müssen daher sozusagen erst noch auf unsere Möglichkeiten ‘zugeschnitten’ werden.
Geplant ist bis jetzt folgendes: Ab März 1988 werden wir jeden Samstagnachmittag von 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr Arbeitskreise anbieten, in denen zum einen Fragen, die sich aus der Aufarbeitung des Unterrichtsstoffes der vergangenen Woche ergeben haben, geklärt werden, und zum anderen die jeweils folgendenden, neuen Unterrichtsstunden, insbesondere in Hinsicht auf die Terminologie, vorbereitet werden. An jedem dieser Arbeitskreise wird einer der Studenten bzw. Studentinnen aus den fortgeschrittenen Philosophieklassen teilnehmen. Eine Übersetzung des zugrundeliegenden Textes wird Stück für Stück wöchentlich zur Verfügung gestellt, da es bis jetzt noch keine deutsche Übersetzung gibt. Nach einem gemeinsamen Abendessen werde ich um 19.00 Uhr zu der Gruppe hinzukommen und den bereits vorbesprochenen Text erklären. Zu einem vorbereitenden Gespräch mit allen Interessenten werden wir im Oktober oder November einladen.
Schwerpunkt-Thema: Andenken an Geshe Rabten