Editorial von Geshe Thubten Ngawang
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
mit großer Freude kann ich Ihnen mitteilen, daß wir ein für unsere Zwecke hervorragend geeignetes Meditationshaus auf dem Land gefunden und erworben haben. Damit werden wir die Studienaktivitäten in unserem Stammhaus in Hamburg durch verstärkte Bemühungen um deren Verwirklichung in der Meditation ergänzen. Als wir uns für das Haus in der Lüneburger Heide entschieden hatten, baten wir viele von Ihnen um Hilfe. Ich bin überwältigt, wieviel Unterstützung in Form von Spenden, Darlehen und Hilfsangeboten in kurzer Zeit zusammenkam. Ich empfinde tiefen Respekt und möchte Ihnen für Ihre Hilfsbereitschaft herzlich danken.
Schon seit langer Zeit war ich der festen Überzeugung, daß es zu dieser Entwicklung kommen würde. Ich glaube, daß meine Hoffnungen begründet sind, weil auch S. H. der Dalai Lama bei meiner Audienz in Berlin mich ausdrücklich in meinem Anliegen unterstützte. Er gab dem neuen Meditationshaus auch schon einen Namen: „Semkye Ling“, das soviel wie „Ort der altruistischen Geistesentwicklung“ bedeutet. Wie es der Name ausdrückt, wollen wir uns um eine Geisteshaltung bemühen, die auf der Basis des allen Wesen innewohnenden Potentials zur Erleuchtung zunehmend Verantwortung für das Wohl der anderen zu übernehmen vermag. Wir wollen in ruhiger, disziplinierter Atmosphäre die Inhalte des Studiums in der Meditation umsetzen. Auch dem Dialog mit anderen Religionen, mit Psychologen, Pädagogen und Wissenschaftlern soll weiterhin Raum gegeben werden. Dies wird letztlich auch der Gesellschaft insgesamt zugute kommen. Nur wenn jeder einzelne an seiner Einstellung arbeitet und sich auf diese Weise echte Tugenden entwickeln, die anderen wiederum als Vorbild dienen können, entstehen Traditionen, die Einfluß auch auf die großen Entwicklungen nehmen können. Weil ich sehr von dem Nutzen dieses Projektes überzeugt bin, möchte ich Sie herzlich bitten zu prüfen, ob Sie es mit Ihrer Hilfe unterstützen können. Vielleicht finden sich Experten etwa auf handwerklichem Gebiet, die Freude an der Mitarbeit haben. In den Schriften wird deutlich gemacht, welch großer Segen sich aus der Aktivität für Dharmazentren ergibt.
Auch möchte ich Ihnen berichten, daß der zweiwöchige Besuch unseres verehrten Meisters Geshe Ugyen Rinpoche unsere Hoffnungen und Wünsche mehr als erfüllt hat. Ich möchte Sie bitten, das Gebet für das lange Leben von Geshe Ugyen Rinpoche regelmäßig zu rezitieren und halte es für ein gutes Omen, daß unser Meister das neue Klausurhaus bereits besuchte und segnete. Nun wünsche ich Ihnen eine Frohe Weihnacht und ein gesegnetes Neues Jahr. Alle Lebewesen wünschen sich stets Glück und kein Leiden, und es ist eine gute Gelegenheit, zum Jahreswechsel gute Vorsätze zu entwickeln, den anderen von Nutzen zu sein. Damit können wir uns selbst und andere im nächsten Jahr wirklich glücklicher machen.
Schwerpunkt-Thema: Die vier Siegel & Charakteristika von Karma