Editorial von Geshe Thubten Ngawang
Liebe Freunde.
Wie Sie aus unseren letzten Nachrichten wissen, ist Geshe Thubten Ngawang am 13. Dezember mit einer Gruppe von zweiundzwanzig Personen zu einer Pilgerreise nach Indien und Nepal aufgebrochen. Der Großteil der Gruppe ist inzwischen planmäßig zurückgekehrt. Ihre freudigen Erzählungen lassen uns ahnen, wie eindrucksvoll diese Reise gewesen sein muß.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Delhi ging es zunächst für zehn Tage nach Dharamsala, dem Sitz des Dalai Lama und der tibetischen Exilregierung, wo Geshe-Ia und der Gruppe eine Audienz bei Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama gewährt wurde. Anschließend ging es weiter über den Tso Pema, einen berühmten See, an dem Padmasambhava gelebt hat, zurück nach Delhi.
Von dort ging es für zwei Wochen mit einem eigenen Bus zu den acht buddhistischen Pilgerorten um Bodhgaya. Anschließend flogen die Pilgerreisenden von Varanasi nach Kathmandu und von dort, gut eine Woche später, wieder nach Sarnath bei Varanasi, wo der Dalai Lama Unterweisungen und Initiationzn leitete.
Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Delhi reiste etwa die Hälfte der Gruppe nach Südindien in Geshe-las Kloster Sera. Sera war, wie die meisten von Ihnen sicherlich wissen, eine der drei größten Klosteruniversitäten Tibets. Nach der Zerstörung des Klosters in Tibet im Jahre 1959 wurde Sera etwa zehn Jahre später in Südindien wiederaufgebaut. Ebenso sind in Südindien die anderen beiden Mönchsklöster Drepung 4 und Ganden angesiedelt, die Geshe-la mit der Gruppe nach dem Tibetischen Neujahr (Lozar) besuchte. Auch stand ein von uns unterstütztes neueres Nonnenkloster in Mundgod mit auf dem Programm.
Nach einer Besichtigung der berühmten Höhlenklöster in Ajanta und Ellora sollte es am 28/29. Februar weiter über Delhi nach Dharamsala gehen, wo die Gruppe noch drei Tage eines Gebetsfestes (Mönlam) miterleben wollte. Daran anschließend sind nocheinmal zehn bis vierzehn Tage Unterweisungen von Seiner Heiligkeit über Arya Manjushri und die 400 Verse des Mittleren Weges von Aryadeva geplant.
Wir freuen uns, daß Geshe-Ia und seine Mitreisenden diese seltene Gelegenheit wahrnehmen können und sehen gespannt ihrer Rückkehr und den sicherlich interessanten Berichten entgegen. Geshe-Ia ließ uns aus Südindien folgende Grüße zukommen:
Liebe Zentrumsbewohner und -besucher, liebe Mitglieder, liebe Freunde,
Von unserer Pilgerreise aus Indien grüßen meine Mitreisenden und ich Sie alle ganz herzlich. Wir sind gesund und munter und alles Nähere über die Reise werde ich Ihnen gern nach meiner Rückkehr aus Indien berichten. Wir können dann ein Treffen verabreden, bei dem ich unsere Bilder zeigen und erläutern werde. Bis dahin hoffe ich, daß auch Sie und alle, die im Zentrum mitarbeiten und studieren, gesund und fröhlich sind. Bis Ende März werden wir auf jeden Fall zurück sein.
Schwerpunkt-Thema: Tibet nach den Unruhen im September 1987